Nachhaltige Alternativen zu herkömmlicher Zahnpasta

Nachhaltige Alternativen zu herkömmlicher Zahnpasta

Nachhaltige Alternativen zu herkömmlicher Zahnpasta

Zu einer nachhaltigen Zahnpflege gehört zum einen die Vermeidung von (Plastik-)Müll, aber auch von schädlichen Inhaltsstoffen. War Zahnpasta bisher oft ein Alltagsmittel, über deren Inhaltsstoffe sich die wenigsten Menschen Gedanken gemacht haben, hat sich das geändert. Immer mehr Verbraucher sind heute bezüglich bestimmter Inhaltsstoffe in Kosmetika aufgeklärter denn je und suchen ganz bewusst nach Produkten, die diese Inhaltsstoffe nicht enthalten.

So enthalten viele herkömmliche Zahnpasten Mikroplastik als Peelingmittel oder andere chemische Stoffe, die nicht nur für die Gesundheit problematisch sind, sondern auch für die Natur, insbesondere wenn sie in großen Mengen in die Umwelt gelangen oder sich dort anreichern. So können Mikroplastikpartikel von Kläranlagen oft nicht vollständig aus dem Abwasser entfernt werden und gelangen in die Gewässer, wo sie die Umwelt über viele Jahre belasten.

Weitere Inhaltsstoffe in Zahnpasta, die potenziell schlecht für Mensch und Umwelt sein können:

  • Triclosan: Dieser antibakterielle Inhaltsstoff wird in einigen Zahnpasten verwendet. Triclosan kann sich in der Umwelt anreichern und negative Auswirkungen auf Wasserorganismen haben.
  • Natriumlarylsulfat (Sodium Lauryl Sulfate – SLS): Das Tensid ist eine Substanz, die dafür sorgt, dass Zahnpasta schäumt. Doch sie kann die Schleimhäute reizen und Aphthen, also kleine schmerzende Geschwüre im Mundraum verursachen.
  • Fluorid: Obwohl Fluorid in Zahnpasta zur Kariesprävention wichtig ist, kann es in hohen Konzentrationen schädlich für Wasserorganismen sein, wenn es in Gewässer gelangt.
  • Gleiches gilt für Titan­dioxid, einem Farbstoff, der vor allem in weißen Zahnpasten enthalten ist. Für die Zahnpflege ist er nicht relevant, belastet aber nicht nur das Wasser und die Umwelt. Im Mai 2021 hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) den Zusatz­stoff als „nicht mehr sicher“ einge­stuft. Sie konnte den Verdacht einer erbgutschädigenden Wirkung nicht entkräften.
  • Weitere potenziell schädliche Inhaltsstoffe von Zahncremes sind Konservierungsstoffe, Stabilisatoren, Keimhemmer, Schwermetalle wie Zink, etc., wie die Stiftung Warentest vor kurzem berichtet hat.

Nachhaltige Alternativen zu Zahnpasta

  • Alternative Zahnpasta: Viele der Hersteller herkömmlicher Zahnpasten, aber auch zahlreiche Naturkosmetik-Hersteller und Startups bieten mittlerweile umweltfreundliche(re) Alternativen, die auf die oben genannten umstrittenen Inhaltsstoffe sowie auf Konservierungsmittel, Emulgatoren, Stabilisatoren und Farbstoffe größtenteils verzichten.
    Stattdessen kommen natürliche Inhaltsstoffe wie Natron, Salz, Aloe Vera oder ätherische Öle wie Minze oder Teebaumöl zum Einsatz. Auch Pasten auf Basis von Aktivkohle werden angeboten. Zudem sind alternative Zahnpasten oft tierversuchsfrei und/oder 100% vegan. Hersteller alternativer Zahnpasta sind z.B. georganics, Weleda, Alverde, Lavera, Panaceo oder Orbimed.
  • Zahnpulver: Auch Zahnpulver besteht aus natürlichen Inhaltsstoffen wie Kreide, Natron, Salz, Xylit, Kräuter- und Pflanzenextrakten oder Mineralien. Es wird auf die Zahnbürste aufgetragen und wie normale Zahnpasta verwendet. Anbieter sind z.B. teethlovers, Jean&Len, Vitanur, Ben&Anna, etc.
  • Zahntabletten: Zahntabs (denttabs) sind kleine Tabletten, die zunächst zerkaut werden und sich im Mund zu einer Zahnpasta verwandeln. Damit putzt man sich dann wie gewohnt die Zähne. Die Tabs sind in verschiedenen Geschmacksrichtungen erhältlich.
  • Feste Zahnpasta: Der Anbieter Lamazuna setzt ähnlich wie bei Shampoos und Deos auf feste Zahnpasta am Stiel. Vor dem Putzen wird einfach mit der angefeuchteten Zahnbürste einige Male über das Zahnpasta-Stück gestrichen. Die Inhaltsstoffe haben eine antibakterielle Wirkung und kommen aus kontrolliert biologischem Anbau, sind vegan und umweltfreundlich.


Auch die Verpackung der Zahnpflegeprodukte spielt eine wichtige Rolle für die Nachhaltigkeit. Statt in Plastiktuben sind nachhaltige Zahnpflegeprodukte meist in umweltfreundlicher Verpackung aus recyceltem oder biologisch abbaubarem Material wie zertifiziertem Karton verpackt. Tuben werden aus nachwachsenden Rohstoffen wie Zuckerrohr gefertigt (z.B. Orbimed), andere Hersteller nutzen Glas- oder Weißblech-Behälter. Die Verpackungen können nach dem Gebrauch einfach recycelt oder kompostiert werden.

Selbstgemachte Zahnpasta: Eine weitere nachhaltige Alternative ist die Herstellung von Zahnpasta zu Hause. Es gibt zahlreiche Rezepte im Internet, die natürliche Zutaten wie Kokosöl, Kreide, Natron und ätherische Öle verwenden. Ein Beispiel finden Sie unter https://www.smarticular.net/zahnpasta-aus-natuerlichen-zutaten-einfach-selber-machen/

Doch nicht alle nachhaltigen Zahnpasta-Alternativen haben die gleiche Reinigungs- und Vorbeugungswirkung wie herkömmliche Zahnpasta. So verzichten viele Naturkosmetik-Marken bewusst auf Fluorid, da dieser Zusatz im Verdacht steht, schädlich zu sein. Doch hier scheiden sich die Geister, da Fluorid erwiesenermaßen sehr erfolgreich Karies vorbeugt. Es ist deshalb ratsam, abzuwägen und gegebenenfalls mit dem Zahnarzt zu sprechen, um sicherzustellen, dass die gewählte Alternative auch die Zahn- und Mundgesundheit ausreichend unterstützt.

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