Ist Fluorid für die Zähne wichtig?

Ist Fluorid für die Zähne wichtig?

Ist Fluorid für die Zähne wichtig?

Kontroverse Aussagen (in diversen Internetforen) zu Fluorid in Zahncremes verunsichern viele Menschen. Ist Fluorid nun wichtig für den Körper (und die Zähne im Besonderen) oder eher schädlich? Oft bestimmen Mythen und Halbwissen die Diskussion im Web.

Dazu sollte man wissen, was Fluorid eigentlich ist und wofür es im Organismus gebraucht wird. Fluorid ist ein wichtiges Spurenelement, das neben anderen Mineralstoffen für die Festigkeit von Knochen und Zähnen sorgt. Hauptquellen sind fluoridiertes Speisesalz sowie Trink- und Mineralwasser. Auch in Fisch und Meeresfrüchten sowie in Schwarztee ist Fluorid enthalten.

In der Zahnpflege ist Fluorid ein essenzieller Bestandteil, denn es härtet primär den Zahnschmelz und remineralisiert ihn, wodurch dieser widerstandfähiger gegen Säuren wird. Nicht nur Fruchtsäfte oder saure Lebensmittel enthalten solche Säuren, auch Zucker wird im Mund in Säure umgewandelt und trägt dazu bei, den Zahnschmelz anzugreifen und Mineralien aus der Zahnoberfläche herauszulösen. Dadurch wirkt Fluorid vorbeugend gegenüber der Entstehung von Karies. Über 300.000 wissenschaftliche Untersuchungen haben die positive Wirkung von Fluorid nachgewiesen. Deshalb wird es bereits seit den 50er-Jahren vielen Zahncremes zugesetzt.

In großen Mengen eingenommen würde es Krankheiten eher forcieren und seine Schutzwirkung ins Gegenteil umkehren. So können chronisch geringfügige Überdosierungen von Fluorid Zahnschäden (Dentalfluorose) verursachen – insbesondere bei Kindern bis ca. 6 Jahren – sichtbar als Flecken und Verfärbungen auf den (Milch-)Zähnen.

Bei Erwachsenen ist eine Überdosierung durch fluoridhaltige Zahncremes so gut wie ausgeschlossen, denn die Mengen, die beim Zähneputzen in den Körper gelangen, sind sehr gering und durch das Ausspülen verringert sich der Fluoridgehalt zusätzlich. Der Fluoridgehalt wird durch die Gesundheitsbehörden streng überwacht.

Lieber alternative Zahnpflegeprodukte ohne Fluorid verwenden?

Auch alternative Zahncremes ohne Fluorid reinigen die Zähne – meist genauso gut wie herkömmliche Produkte, denn die Reinigungsleistung einer Zahncreme wird nicht durch das Fluorid, sondern vor allem durch die Putzkörper aus Schlämmkreide oder Marmorpulver erzielt, die Zahnbeläge abschmirgeln. Doch alternative Zahnpasta-Produkte ohne Fluorid bieten eben keine Kariesprophylaxe durch Remineralisierung.

Fluoridhaltige Zahncreme für Kinder?

Auch Kinder benötigen Fluorid, aber weil Kleinkinder beim Zähneputzen die Zahncreme öfter mal herunterschlucken, sollten sie keine fluoridhaltige Zahncreme für Erwachsene benutzen. Stattdessen sind spezielle Kinderzahnpasta-Produkte empfehlenswert, denn sie enthalten wenig Fluorid und dies abgestimmt auf das Alter des Kindes.

Sobald bei älteren Kindern mit ca. sechs Jahren der Zahnwechsel eintritt, empfiehlt die Bundeszahnärztekammer (BZAEK) die Anwendung einer fluoridhaltigen Zahnpasta.
Auch hier gibt es spezielle Zahncremes für Kinder ab 6 Jahren, die milder bzw. angenehmer schmecken, als Zahncremes für Erwachsene und dennoch die empfohlene Fluoridmenge enthalten.

Doch auch die Verwendung fluoridhaltiger Zahnpasta bietet keine Garantie, kein Karies zu bekommen. Wer häufig zuckerhaltige Nahrungsmittel oder Getränke zu sich nimmt und/oder seine Zähne nicht regelmäßig putzt, ist trotzdem einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Regelmäßige Kontrolltermine beim Zahnarzt sollten deshalb sowohl bei Kindern als auch Erwachsenen eingehalten werden.

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