Whitening-Zahncreme: Wirksam oder schädlich?

Whitening-Zahncreme: Wirksam oder schädlich?

Whitening-Zahncreme: Wirksam oder schädlich?

Strahlend weiße Zähne, wie es die Werbung oft zeigt, sind ein Schön­heits­ideal. Zähne sollen nicht nur gesund, ebenmäßig und gerade sein, sondern auch möglichst weiß. Verfärbte oder gelbe Zähne wirken dagegen unästhetisch. Viele Menschen nutzen deshalb Zahncremes, die ihre Zähne aufhellen sollen, so genannte Whitening- Zahncremes. Doch wie wirksam sind solche Präparate?

Warum verfärben sich die Zähne überhaupt?

Mit verantwortlich für Verfärbungen sind unter anderem Säuren, in die Zucker im Mund umgewandelt werden oder die wir mit der Nahrung bzw. mit Flüssigkeiten, (z.B. Weinsäure im Wein, Essigsäure im Essig, Zitronensäure etc.) aufnehmen. Diese greifen den Zahnschmelz an und rauen ihn auf. So können sich Pigmente aus Nahrungsmittteln, Getränken bzw. Gewürzen stärker in der Zahnsubstanz ablagern und diese schneller verfärben. Mangelhafte Zahnpflege führt zur Bildung von Zahnstein, der dafür verantwortlich ist, dass Verfärbungen hartnäckiger am Zahnschmelz haften. Lebensmittel bzw. Genussmittel, wie Kaffee, Rotwein und Tee, aber auch Nikotin bilden Ablagerungen oder Flecken auf den Zähnen. Zudem werden unsere Zähne auch mit zunehmendem Alter immer dunkler.

Wie funktionieren Whitening- Zahncremes?

Zahncremes mit Whitening-Funktion enthalten meist Phosphate, die Zahnbeläge lockern, sowie Pyrophosphate, die die Bildung von Zahnstein verhindern sollen. Manche Hersteller setzen auch den bläulichen Farb­stoff Blue Covarine (CI 74160) ein, der die Zähne kurz­fristig weniger gelb erscheinen lässt, indem er sich auf der Zahn­oberfläche ablagert.

Zudem sind in Whitening-Zahncremes mehr Putzkörper enthalten, die Beläge und äußerliche Verfärbungen entfernen sollen. Putzkörper wirken wie Schleifpapier. Man spricht vom Abrasionswert einer Zahncreme, auch RDA-Wert (Radioactive Dentin Abrasion). Dieser sollte nicht höher als 150 liegen, andernfalls würde der Zahnschmelz angegriffen. Gerade, wenn solche Cremes täglich verwendet werden, können Zähne Schaden nehmen, vor allem empfindliche Zähne mit freiliegenden Zahnhälsen, das bedeutet, es wird zu viel gesunde Zahnhartsubstanz abgetragen. Empfindliche Zähne werden dadurch noch empfindlicher.

Wie wirksam sind Whitening-Zahncremes?

Die Stiftung Warentest hat im Herbst 2023 zwölf Zahnweiß-Zahncremes getestet, alle Produkte haben einen mittleren oder hohen Abrasionswert. Laut Stiftung Warentest entfernen sie äußerliche Verfärbungen von Tee, Rotwein oder Tabak zwar zuverlässig, aber auf Kosten gesunder Zahnhartsubstanz.

Doch sind sie kein Wundermittel: einen besonderen „Whitening-Effekt“ bewirken solche Zahncremes nicht dauerhaft. Selbst wenn eine geringfügige Aufhellung eintritt, verflüchtigt sich diese wieder nach kurzer Zeit. Auch können Whitening-Zahncremes die Zähne nicht weißer machen, als den ursprünglichen natürlichen Zahnfarbton. Die Kosmetikverordnung erlaubt Zahncremes auch nur die Reinigung von Zähnen, sie zu schützen und dabei zu helfen, sie in gutem Zustand zu halten. Verändern dürfen sie die Zahnsubstanz allerdings nicht.

Auch die meisten herkömmliche Zahncremes erzielen den oben beschriebenen Erfolg von Zahnweiß-Pasten, denn auch sie enthalten Putzkörper. Dafür muss man meist deutlich weniger Geld ausgeben als für spezielle Whitening-Zahncremes. Um das natürliche Weiß der Zähne zu stärken, sollten Zahncremes (für Erwachsene) grundsätzlich mindestens 1,4 mg Fluorid pro Gramm Zahnpasta enthalten.

Beim Kauf einer Zahncreme sollte man darauf achten, das diese einen geringen Abrasionswert (RDA Wert) hat..

Kinder sollten Whitening-Cremes und Produkte überhaupt nicht verwenden, da ihr noch weicher Zahnschmelz von diesen Produkten angegriffen wird.

Kann man Verfärbungen der Zähne vermeiden?

Natürlich könnte man Lebensmittel wie Tee, Kaffee, Rotwein, etc. einschränken, die für Verfärbungen verantwortlich sind. Absolute Präventionsmaßnahme gegen verfärbte Zähne ist aber regelmäßiges und gründliches Zähneputzen – gerade nach dem Genuss der oben genannten Getränke. Ohne eine gründliche Zahnpflege bilden sich sowohl Beläge als auch Zahnstein, die Verfärbungen entstehen lassen. Noch ein wichtiger Tipp, man sollte nach dem Essen ca. eine halbe Stunde warten und dann erst Zähne putzen.

Alternative Zahnaufhellungsmittel

Anstatt auf teure Whitening-Produkte aus dem Drogeriemarkt kann man auch auf natürliche Zahnaufhellungsmittel zurückzugreifen wie Natron, Backpulver oder Aktivkohle. Durch sanftes Reiben werden oberflächliche Verfärbungen reduziert.

  • Natron wurde schon von unseren Großmüttern als natürliches Zahnpflegemittel verwendet. Es kann Verfärbungen entfernen und den pH-Wert im Mundraum ausgleichen. Einfach eine Prise Natron auf die Zahnbürste geben und wie gewohnt die Zähne putzen.
  • Eine vergleichbare Wirkung hat Backpulver (Natriumbicarbonat), das als natürlicher Zahnaufheller verwendet wird.
  • Auch Aktivkohle wird oft in Zahnpflegeprodukten verwendet, da sie aufgrund ihrer porösen Struktur und ihrer adsorbierenden Eigenschaften Verfärbungen und Flecken von den Zähnen entfernt.

Was kann Ihr Zahnarzt für weiße Zähne tun?

Eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung bei uns entfernt Beläge und Zahnstein und wird Ihre Zähne dadurch deutlich aufhellen, außerdem beugen Sie Karies und Parodontitis (umgangssprachlich Parodontose) vor.

Wer darüber hinaus seine Zähne langfristig aufhellen möchte, kann bei uns ein professionelles Bleaching durchführen lassen. Dabei gibt es verschiedene Bleaching-Methoden. Alle diese Bleachingmethoden sind unbedenklich und schädigen die Zahnhartsubstanz nicht.

Wir beraten Sie gerne dazu.

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